Qigong und Lebenspflege

Qigong hat seine Wurzeln im Alten China und ist der praktische Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Qigong beruht auf einem philosophischen Konzept, der Lehre von Yin und Yang: Ein Mensch ist gesund, wenn sich Yin und Yang im Gleichgewicht befinden und eine innere Ordnung hergestellt ist. Yin und Yang ist als ein sich verändernder dynamischer Prozess zu verstehen und wird immer in Beziehung zueinander betrachtet: z. B. Tag / Nacht, Aktivität / Ruhe, Arbeit / Entspannung, Wachen / Schlafen, geistige Arbeit / körperliche Arbeit usw., auch die Organe sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin dem Prinzip Yin und Yang zugeordnet.

Krankheit und Ausgebrannt-Sein sind aus Sicht der TCM immer als ein Ungleichgewicht und Unordnung von Yin und Yang zu betrachten. In unserer heutigen Welt ist das Yang-Prinzip wie z. B. Reizüberflutung, hohe berufliche Anforderungen, Konkurrenz und Wettbewerb, Lärm, Schnelllebigkeit und ständige Erreichbarkeit meist übermäßig vorherrschend. Das Yin-Prinzip wie Ruhe, Entspannung, Rückzug aus der äußeren Welt, mit sich selbst Sein und Kontemplation kommen meist zu kurz.

Der Begriff Qigong wird erst seit den 50-er Jahren verwendet und umfasst heute eine Vielzahl moderner und traditioneller Methoden der Energiearbeit, der Arbeit mit der vitalen Energie Qi. "Qi" kann mit Lebensenergie, Lebendigkeit, Esprit oder Vitalität übersetzt werden. "Gong" bedeutet beständiges Üben und weist auf die Eigenverantwortung des Einzelnen für sein Wohlbefinden und seine Gesundheit hin.

Wie die Lebenskraft Qi aktiviert, trainiert und genährt werden kann, wurde im Alten China hauptsächlich in taoistischen und buddhistischen Klöstern oder Einsiedeleien gelehrt und vermittelt. Meist wurde dieses Wissen nur in einem sehr engen Meister-Schüler-Verhältnis mündlich weitergegeben. Dank der heutigen Transparenz ist dieses Wissen mittlerweile allen Interessierten zugänglich.

Die Arbeit mit der Lebenskraft Qi

Der Wert von Qigong für die Gesundheit ist inzwischen wissenschaftlich erforscht und belegt.

Qigong, manchmal auch mit Lebenspflege übersetzt, beinhaltet eine Fülle verschiedenster körperlicher, geistiger und seelischer Übungen. Die weichen, fließenden Bewegungsformen sind leicht erlernbar und werden meist im Stehen oder Sitzen ausgeführt.

Qigong ist ein Weg, der all unsere Sinne schärft und und das Gespür für die eigene körperliche und psychische Befindlichkeit schult.
Auf der körperlichen Ebene wirken sich die Übungen harmonisierend auf das vegetative Nervensystem aus, senken den Blutdruck, kräftigen das Muskel- und Skelettsystem, vertiefen die Atmung und regen den Energiefluss der Meridiane an.
Auf der geistigen Ebene wird die Fähigkeit, mit Stress-Situationen konstruktiv umzugehen sowie eigene Gefühle und Emotionen zu regulieren, gestärkt und geschult.

Durch das Zusammenspiel von Atem, meditativen Bewegungsübungen und der Vorstellungskraft mobilisiert Qigong unsere Selbstheilungskräfte, führt zu körperlichem und seelischem Wohlbefinden und beugt Burn-Out vor.

 

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